Für Datenerhebungen über die Nutzung des Strassenraums setzt die Stadt Zug neuste digitale Mittel ein. Mit einer Filmdrohne werden die Verkehrsteilnehmer eines festgelegten Stadtgebietes aufgenommen, wobei diese unkenntlich bleiben. Gegenüber herkömmlichen Kameras kann eine Filmdrohne von oben keine Gesichter erkennen und keine Autokennzeichen registrieren, weshalb absolute Anonymität sichergestellt ist. Die Aufnahmen werden nach der Auswertung gelöscht. Mit den daraus resultierenden Daten lassen sich verschiedene Fragen beantworten, beispielsweise: Wie ist der Zusammenhang zwischen Fussgängerströmen und der Staubildung beim motorisierten Verkehr? Auf welchen Routen sind Velofahrende unterwegs? Wie bewegen sich die Busse zu Spitzenzeiten?

Der Einsatz einer Drohne hat den Vorteil, dass keine festen Installationen zur Verkehrszählung nötig sind, was deutlich günstiger ist. Die Aufnahmen aus der Luft ermöglichen es, die Verkehrswege und -flüsse der einzelnen Verkehrsmittel und -teilnehmer präzise auszuwerten. Vor allem interessieren die Daten zu den Tagesspitzenzeiten. Um die Sicherheit jederzeit zu gewährleisten, wird ein professionelles Fluggerät verwendet. Zudem wird die Drohne über einem wenig frequentierten Standort positioniert.

Wenn es die Wetterverhältnisse erlauben, ist in den nächsten Tagen eine Drohne unterwegs, welche die Verkehrsbewegungen bei der Kreuzung Gotthardstrasse/Alpenstrasse erfasst. Dazu wird die Drohne jeweils während rund zwanzig Minuten über dem definierten Projektperimeter stationär in rund 150 Meter Höhe platziert. Das Fluggerät wird zur abendlichen Spitzenzeit an drei unterschiedlichen Wochentagen sowie am Samstagnachmittag eingesetzt, dann also, wenn viele Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer unterwegs sind. Die Drohne ist kaum zu sehen und auch nicht zu hören, da der akustische Grundpegel der Stadt ihre Geräusche überdeckt.

Fundierte Kenntnisse über Verkehrsflüsse sind eine Grundlage für eine optimale Anordnung von baulichen Elementen im Stadtgefüge und für die Planung der Verkehrsführung. Mit dem Einbezug der erhobenen Daten in die Planung möchte die Stadt Zug für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer die bestmöglichen Lösungen erarbeiten.